
REISEVERLAUF UND KOSTENFAKTOR
Reiseverlauf:
Um die entstandenen Kosten richtig einschätzen zu können, ist es notwendig zu wissen, wie die Reise überhaupt abgelaufen ist. Je nach Reisestil können sich die Kosten auch halbieren oder verdoppeln. Unsere Japanreise dauerte 20 Tage. Davon gingen zwei Tage für die An-/Abreise drauf und ein halber Tag für die Rückreise von Hiroshima nach Narita, um am nächsten Tag wieder in das Flugzeug zu steigen.
Von den restlichen 18 Tagen waren wir allein acht Tage in Tokio und besuchten dort die Stadtviertel Akihabara (3x), Shinjuku, Harajuku (2x), Asakusa (2x), Shibuya, Nakano, Tsukiji Fishmarket, Tokyo Tower, Roppongi Hills, Ginza Street, sowie die Gegend um den Hauptbahnhof und den Kaiserpalast (bzw. dessen öffentliche Gärten). Zusätzlichen haben wir Ausflüge nach Takasaki und zum Ghibli-Museum gemacht, die jeweils einen halben Tag in Anspruch nahmen.
Von Tokio ging es nach Osaka. Dort waren wir fünf Tage und schauten uns in Osaka selbst die Gegend vom Hauptbahnhof, die Burg von Osaka, die Stadtviertel Tsutenkaku und Dotonbori, sowie die Shinsaibashi-Suji Shopping Street an. Zusätzlich haben wir einen Tagesausflug nach Nara unternommen und zwei Tagesausflüge nach Kyoto, um uns dort den Fushimi Inari Schrein, das Stadtviertel Gion, den Bambuswald Arashiyama, den Nishiki Market und den Hautpbahnhof selbst anzuschauen.
Gegen Ende unserer Reise waren wir noch vier Tage in Hiroshima, wo wir uns das Friedensmuseum, den Friedenspark, die Burg, die Hondori Shopping-Street und den Shukkei-en Garten näher angeschaut haben. Einen halben Tag verbrachten wir in unser Unterkunft, weil ein Taifun aufzog. Zudem haben wir einen Tagesausflug nach Miyajima gemacht. Gegen Ende war die Luft bei uns etwas raus, sodass wir uns geplante Ziele wie Himeji oder die Haseninsel nicht mehr angeschaut, sondern doch lieber entspannt Hiroshima vertieft erkundet haben.
Wie ihr dem Verlauf unserer Reise entnehmen könnt, waren wir hauptsächlich auf Sightseeing-Tour und haben keine teuren Wellness- oder Freizeitpark-Angebote wahrgenommen. Auch waren wir, anders als bei den meisten Pauschalreisen, lange an einem Ort und haben lediglich kostengünstige (unter Nutzung des Japan Rail Passes) Tagesausflüge unternommen, statt jeden Tag eine neue Stadt aufzusuchen. Die riesigen japansichen Städte bieten wahnsinnig viel spannendes zum entdecken, sodass man gar nicht viele Tagesauflüge braucht, um was zu erleben. Wenn man für die Tagesausflüge dann noch den Rail Pass nutzt, ist das eine kostengünstige Angelegenheit.
Kostenübersicht
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Was für Kosten entstehen auf so einer Reise und und wieviel haben wir konkret bezahlt? Eine Info, die für die Planung einer Reise von großem Wert, aber leider selten konkret angegeben wird. Wir hoffen daher, dass euchdie folgende Auflistung hilft, die anfallenden Kosten besser einzuschätzen.

Allgemein:
Die Gesamtkosten pro Person lagen bei ca. 2140€, inkl. An-/Abreise, sämtlicher Essensverpflegung und sonstigen Kosten vor Ort. Im Nachhinein waren wir selbst erstaunt, wie günstig wir gereist sind.
Für Pauschalreisen mit vergleichbarer Aufenthaltsdauer lagen die Preise damals eher bei ca. 5000€. Darin sind dann aber noch nicht die Verpflegung, Eintrittskarten oder sonstige weitere Kosten enthalten. Fairerweise muss man gleichzeitig sagen, dass bei solchen Pauschalrundreisen deutlich mehr Orte angefahren werden. Unserer Meinung allerdings oft deutlich zu viele, sodass einzelne Städte wie Tokio in zwei Tagen abgefrühstückt werden. Grundsätzlich sind wir keine großen Freunde von Pauschalreisen, da fast immer zu viele Ziele in die Reise gepackt werden und man die Hälfte des Urlaubes nur im Reisebus hockt. Wir hatten nur sehr wenige Angebote gesehen, die für uns interessant gewesen wären. Da Japan ein sehr sicheres Land ist, empfehlen wir jedem sich die Reise selbst zusammen zustellen, auch wenn es etwas mehr Arbeit in der Planung bedeutet. Die mögliche Kostenersparnis ist enorm und man kann sich wirklich nur das angucken, was man sehen will, dazu noch in seinem eigenem Tempo.
Unsere Reisekosten kann man irgendwo im unteren Mid-Budget Bereich ansiedeln. Wir waren in keinen Hostels, sind nicht getrampt oder haben Couchsurfing betrieben, gleichzeitig sind wir manche Wege auch einfach mal zu Fuß gelaufen, haben uns nicht die teuersten Hotels gegönnt oder sind jeden Tag irgendwo Essen gegangen.
Mobilität:
Wie ihr der Kostentabelle entnehmen könnt, schlagen die Flüge und Zugtickets mit 1070 € deutlich am stärksten zu buche (fast die Hälfte aller Kosten!). Die Flüge selbst waren für die Reisezeit relativ günstig. Je nach Reisemonat schwanken die Preise enorm, zur Kirschblüte muss man z.B. mit dem doppelten Preis rechnen. Günstiger Preise sind möglich, je nachdem wo ihr lebt, abfliegt und wie lange die Flugdauer sein soll. In unserer Nähe gab es keinen Flughafen mit einem Direktflug nach Tokio, sodass wir vom Hannover-Airport nach Warschau geflogen sind, um dann von dort aus nach Tokio zu fliegen. Da wir in Warschau perfekt zur MIttagszeit mit zwei Stunden Wartezeit gelandet sind, war das eine gute Gelegenheit dort ein nettes Mittagessen einzulegen. Insgesamt betrug die Reisedauer vom Hannover Flughafen bis nach Tokio etwa 13-14 Stunden, kürzer ging es nicht. Andernfalls wären fünf Stunden Bahnfahrt z.B. nach München notwendig gewesen, um von dort einen Direktflug nach Tokio zu nehmen. Unsere Variante war uns da lieber. Günstiger wären nur mögliche Flugreisen mit 30 Stunden und mehr gewesen, aber das fanden wir dann auch nicht verlockend. ;)
Den Japan Rail Pass hatten wir für einen Zeitraum von zwei Wochen gekauft (möglich wäre es für 1, 2 oder 3 Wochen). Den Starttermin hatten wir allerdings nicht direkt mit Reisebeginn angesetzt, sondern an das Ende unseres Aufenthaltes in Tokio. Da wir die ersten Tage nur in Tokio unterwegs waren, hätte sich das Ticket nur für die Fahrt in die Stadt selbst gelohnt und das hätte sich rechnerisch nicht ausgezahlt. Stattdessen haben wir unsere Tagesausflüge zum Ende unseres Aufenthaltes in Tokio gelegt und den Rail Pass dann dafür genutzt, sowie für den weiteren Reiseverlauf und die Fahrten mit dem Shinkansen nach Osaka, Kyoto und Co.
Die restlichen 40€ für öffentliche Verkehrsmittel sind die Kosten vom Tokio Flughafen zur Stadt (1 Stunde mit einem Reisebus für 8€), die U-Bahnkosten in Tokio sowie die Buskosten in Kawasaki und Kyoto. Alles andere, auch die Fähre zur Insel Miyajima, konnten wir kostenlos mit dem Japan Rail Pass machen.
Unterkünfte:
Die Hotelkosten in Tokio pro Nacht betrugen 75€, bzw. pro Person 37,50€. Wir waren im "APA HOTEL KANDA-JIMBOCHO-EKIHIGASHI" direkt nördlich vom Kaiserpalast. Das tolle an dieser Gegend, es gibt dort kaum Touristen, der Hauptbahnhof ist fußläufig erreichbar und es gibt in der Nähe zwei große Zug bzw. U-Bahnstationen mit denen man eigentlich überall in Tokio hinfahren kann. Auch das Stadtviertel Akihabara liegt um die Ecke und ist fußläufig erreichbar. Die Zimmer des APA Hotels sind zwar sehr klein (das kleinste Hotelzimmer, was wir je hatten), aber damit muss man sich in Tokio arrangieren, außer ihr wollt deutlich mehr bezahlen. Da wir im Hotel nur waren, um zu duschen und zu schlafen, war die Enge für uns aber kein großes Problem. Das Hotel selbst ist trotz allem sehr schön und modern gestaltet und im Foyer hat es sogar immer köstlich nach Orangen geduftet. Falls ihr mit einer sehr kleinen Zimmergröße leben könnt, können wir euch dieses Hotel wärmstens empfehlen.
Die Hotelkosten in Osaka pro Nacht betrugen 76€, bzw. pro Person 38€. Hier waren wir im "Hotel And Rooms Shin-Osaka" das direkt am Shin-Osaka Hauptbahnhof liegt. Für uns war es eines der besten Hotels, die wir je besucht haben. Ein künstlerisches modernes Design, ein netter hauseigener Onsen mit Massagestühlen und jeden Abend leckere, kostenfreie (!) Sobanudeln. Dazu die direkte Anbindung an den Hauptbahnhof über den ihr innerhalb von 15 min nach Kyoto kommt oder in 10 min in Osaka seid. Eine klare Empfehlung für dieses Hotel von unserer Seite.
Das Airbnb in Hiroshima war mit 52,50€ pro Nacht unsere günstigste Unterkunft auf der Reise und hatte mit seiner zentralen Lagen fast direkt am Friedenspark eine gute Ausgangslage. Die Wohnung war für uns sehr geräumig mit einer eigenen kleinen Küche, Couch und Bett. Allerdings gefiel uns der Stil der Wohnung nicht sehr und es muffelte an manchen stellen, insgesamt war sie aber völlig in Ordnung. Die Nutzung von Airbnb kann eine gute Alternative zu Hotels sein.
Das etwas teurere Hotel für 120€ (mit Frühstück) die Nacht am Narita-Flughafen war zum Abschluss leider ein Reinfall. Man wurde zwar mit dem Bus kostenlos vom Hotel zum Flughafen gebracht (bzw. auch anders herum), das Foyer war sehr schön und das Personal sprach gutes Englisch, aber an vielen Ecken hatte man bemerkt, dass das Hotel schon stark heruntergewirtschaftet wurde. Allein die Fenster wurden wahrscheinlich das letzte mal vor 2 Jahren gereinigt. Zudem war das Hotel von Touristen, meist Chinesen, völlig überlaufen. Das ist natürlich auf die Nähe zum Flughafen zurückzuführen. Vielleicht ist es auch einfach unsere deutsche Mentalität über alles Meckern zu müssen, aber auch hier können wir leider keine Empfehlung nennen. Bucht euch vor eurer Abreise lieber noch mal ein Hotel in Tokio und fahrt dann am Abreisetag zum Flughafen.
Verpflegung:
Für diesen Kostenpunkt haben wir uns vorgenommen beim nächsten mal deutlich mehr auszugeben, bzw. öfters einige Restaurants zu besuchen (wir waren lediglich jeden zweiten/dritten Tag in einem Restaurant). Unsere sparsame Zurückhaltung beim Thema Verpflegung kam wahrscheinlich durch die doch höheren Lebensmittelpreise in Japan zustande. Insbesondere die Kosten für Obst und Gemüse sind enorm hoch, hier kann man gerne mit dem doppelten/dreifachen Preis im Vergleich zu Deutschland rechnen. Deshalb lohnt es umso mehr häufiger Essen zu gehen, da die Preise in den restaurants sehr angemessen sind, gerade für Speisen wie Ramen. Zudem bekommt man in japanischen restaurants i.d.R. kostenfrei Leitungswasser zu seinem Essen dazu. Ansonsten können wir Konbinis, die es in Japan an wirklich jeder Straßenecke gibt, für einen kostengünstigen Einkauf empfehlen. Näheres zu diesem Thema findet ihr hier.