
Vorwort:
Nara ist eine Kleinstadt in der Nähe von Osaka und Kyoto und eignet sich hervorragend für einen Tagesausflug. Für uns war es einer unserer liebsten Orte auf unserer Reise, solltet ihr also nur wenig Zeit in Japan zur Verfügung haben, so empfehlen wir, Nara trotzdem unbedingt ins Programm aufzunehmen.
Nara ist aufgrund des Nara-Parks mit seinen etlichen Hirschen und Tempelanlagen berühmt. Die Kombination mehrerer Tempel und Gärten wurde dann auch zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Auch findet ihr hier zum Beispiel den Tōdai-ji, der das größte, rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt ist und dabei die größte Buddhabronzestatue beherbergt, oder ihr findet einen Schrein, dessen Zugangsweg mit hunderten, alten Steinlaternen gespickt ist.
Nara
Geheimtipps Nara
Kasuga-Taisha:
-
Nicht so geheim, aber der Weg dort hin hatte uns sehr positiv überrascht, da er mit unzähligen alten und moosbewachsenen Steinlaternen gespickt ist. Um am Ende in den Schrein hinein zu kommen müsst ihr allerdings ca. 5€ bezahlen.
-
Bei diesem Schrein gilt: Der Weg ist das Ziel. Auch wenn ihr nicht den Eintritt für den Schrein bezahlen wollt, so lohnt sich der Weg dorthin trotzdem.
-
Um möglichst viel vom Weg zu erleben, startet an diesen Google-Koordinaten (34°40'55.7"N 135°50'34.2"E) und folgt einfach dem Laternenweg zum Schrein hoch.
-
An diesen Google-Koordinaten (34°40'51.1"N 135°50'49.8"E) werdet ihr dann einen Hirschbrunnen finden, an dem ihr das Reinigungsritual für den Schrein durchführen könnt.
-
Der Schrein ist gut besucht, es gibt sogar direkt daneben einen eigenen Busparkplatz für Reisebusse, stellt euch also auf einige Touristen ein. Es ist trotzdem das Must-See in Nara.
Meotodaikokusha:
-
Etwas hinter dem Kasuga-Schrein findet ihr den Meotodaikokusha. Dies ist ein weiterer, kleiner Schrein, dessen Zugangsweg den oben beschriebenen noch mal übertrifft, allerdings verlaufen sich hier hin deutlich weniger Touristen.
Yoshikien Garden:
-
Eine Gartenanlage die seinesgleichen sucht. So stellt man sich einen japanischen Garten vor. Das Beste: Der Garten ist kostenlos, ihr müsst lediglich eure Reisepässe vorlegen.
-
Da der Garten nicht an den Hauptumschlagsorten ist und der Eingang etwas versteckt, ist der Garten sehr leer. Mit uns zusammen waren keine weiteren 10 Menschen im Garten.
-
Direkt neben dem Garten liegt der Isuien Garden. Dieser nimmt allerdings Eintrittspreise.
-
Die Öffnungszeiten sind: 9:00 - 17:00 Uhr
Okumura Commemorative Museum:
-
Ein Museum mitten im Park, in dem es im Foyer einen Erdbebensimulator geben soll. Leider war das Museum aufgrund von Renovierungsarbeiten bei uns geschlossen.
-
Die Adresse ist: 4 Kasuganocho, Nara, 630-8212, Japan
-
Die Öffnungszeiten sind: 10:00 - 17:00 Uhr
Nigatsu-do:
-
Das zweite Tempelhighlight unserer Reise. In den hinteren Teil des Parks verirren sich deutlich weniger Touristen. Ihr könnt über verwinkelte Treppen den Tempel hoch gehen und habt von dort eine wunderbare Aussicht.
-
Die Adresse ist: Japan, 〒630-8211 Nara, Zoshicho, 406-1 二月堂

Diesen imposanten Baum könnt ihr zwischen dem Kasuga-Taisha und Meotodaikokusha finden.
Reisebericht Nara
Vom Osaka Hauptbahnhof könnt ihr mit einem Zug direkt zur Nara-Station fahren (kostenlos mit dem JR-Pass). Von dort könnt ihr zur Sanjo-Dori Street gehen, die eine schöne Flaniermeile mit Geschäften und Essensständen bis zum Nara Park bietet.
Gegen Ende der Straße, kurz vor dem Nara-Park, kommt dann der Kofuku-ji Tempel, für den ihr linkerhand einen kleinen Hang rauf müsst. Der Aufstieg ist leicht zu verpassen, aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Sarusawanoike-Sees, der wiederum leicht zu erkennen ist. Beim Voranschreiten über die Tempelanlage und quer durch den Park zum Okumura Commemorative Museum (aus unseren Geheimtipps) werdet ihr dann auch schon die ersten Hirsche treffen (siehe Bild weiter unten).
Die Hirsche selbst sind überall im Park anzutreffen (auf den Straßen vor LKWs (richtige Straßenrowdys), in Blumentöpfen oder gar in den Gebäuden) und haben meistens auch kein bischen Menschenscheu. Dies hängt wohl unter anderem damit zusammen, dass aus religiösen Gründen die Hirsche seit über 1000 Jahren in Nara als heilig gelten und nicht gejagt werden dürfen. So hat sich eine unfassbar interessante Mensch-Tier Beziehung aufgebaut, die es wohl nur selten gibt.
Aus diesem Grund (und eigentlich immer) solltet ihr die Tiere auch mit großem Respekt behandeln. Die Hirsche könnt ihr mit Hirschkeksen füttern, die immer wieder an unterschiedlichen Ständen verkauft werden. Wenn es ums Essen geht, können die Hirsche allerdings ziemlich aggresiv werden (stoßen und leichtes Beißen), stellt euch also darauf ein, sehr schnell von einer Horde umgeben zu sein, sobald ihr etwas zu Fressen habt. So lassen die Hirsche die Stände zwar in Ruhe, aber sobald ihr den Beutel in der Hand habt, werdet ihr schon quasi überfallen. Hierbei einfach die Ruhe bewahren, das Essen in den Rucksack (oder irgendwie aus dem Bickfeld) packen und schnellen Schrittes an einen ruhigereren Ort mit weniger Hirschen gehen.
Einige Hirsche haben dabei sogar gelernt, dass sie für das Verbeugen in der Regel einen Hirschkeks bekommen, während andere eben gelernt haben, dass man manche Touris einfach nur etwas Jagen muss, damit sie das Essen fallen lassen. Wirklich gefährlich können euch die Hirsche aber nicht werden. Den meisten Hirschen wird auch ein mal jährlich das Geweih gestutzt, damit sie keine Menschen verletzten können.
Von dem Museum aus lässt sich dann sehr gut den Kasuga-Taisha und den Meotodaikokusha Schrein erreichen. Da das eigentlich Besondere der Weg dorthin ist, möchten wir euch explizit noch mal den Start an diesen Google-Koordinaten (34°40'55.7"N 135°50'34.2"E) empfehlen, da ihr ansonsten lediglich über einen Busparkplatz lauft.
Vom Meotodaikokusha Schrein kann man gemütlich bis zum Nigatsu-do Tempel spazieren. Wie in den Geheimtipps gesagt, könnt ihr die Treppen rauf gehen und einen netten Ausblick von der Ballustrade genießen.
Von hier aus ist der berühmte Tōdai-ji (Öffnugnszeiten: ca. 7:30 - 17:30 Uhr) auch schon sehr nah, der trotz des Eintrittspreises von ca. 6€ eine klare Empfehlung von uns ist. Die Größe der innestehenden Buddhastatue ist wirklich beeindruckend und sehenswert.
Mit einem kurzen Umweg am Nandaimon Gate of Tōdaiji vorbei, lohnt sich dann der Abstecher zum Yoshikien Garden. Mit dem genannten Tagesprogramm solltet ihr ein paar Stunden verbringen können.


Die noch leere Sanjo-Dori Street am Morgen.

Zwischen Kofouku-Ji Tempel und dem Nara-Park, der erste Hirschkeksverkäufer und natürlich dann auch gleich die ersten Hirsche. Eine Packung kostet ca.1,20€.

Ein Teil des Weges zum Kasuga-Teisha Schrein. Hier werdet ihr immer wieder Hirschen begegnen.

Einer der Aufgänge zum Nigatsu-do Tempel.
Wie immer gab es einige Punkte, dessen besichtigung wir zeitlich nicht geschafft haben:
Isuien Garden:
-
Direkt neben dem Yoshikien Garden liegt dieser Garten. Der Unterschied: Hier kostet der Eintritt ca. 9€, dafür wird dieser Garten auch um einiges leerer sein. Uns persönlich hat aber der hohe Eintrittpreis vom Besuch abgehalten.
Nara Prefecture Government Office:
-
Hier soll man kostenlos auf die Dachterasse kommen und an der Rezeption soll es Origamihirsche geben.
Kasugataishashinen Manyo Botanical Gardens:
-
Ein weiterer schöner Garten, der allerdings ca. 5€ Eintritt kostet.
-
Die Öffnungszeit soll ca. 09:00 - 16:30 Uhr sein.
Gangō-ji:
-
Der Gango-Ji ist wieder ein Tempel, der mit den anderen größeren Tempeln und Schreinen von Nara zu dem UNESCO-Kulturwelterbe gehört.
-
Da dieser etwas abseits unserer Route lag und für uns auf den ersten Blick nicht so außergewöhnlich aussah, haben wir ihn ausgelassen.
Heijō Palace Remains:
-
Auch der Palast gehört zum Teil des UNESCO-Kulturwelterbe, da dieser aber noch weiter abseits des Nara-Parks liegt als der Gango-Ji, haben wir auch diesen ausgelassen.