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ESSEN IN JAPAN - ERFAHRUNGEN & TIPPS

Japan hat kulinarisch einiges zu bieten. Viele mögen glauben, dass sie mit Sushi schon alle Spezialitäten des Landes kennen würden, aber Japan kann viel mehr als Sushi. Reis ist für Japaner ein Grundnahrungsmittel, wie für uns das Getreide. Deshalb ist Reis in sehr vielen japanischen Lebensmitteln verarbeitet, ob herzhaft oder süß. Aber auch Nudeln wissen die Japaner zuzubereiten, so kann man verschiedene traditionelle Nudelgerichte in Japan genießen, wie z.B. Ramen, Udon oder Soba. Trotz des hohen Reiskonsums findet man aber auch viele Backwaren in Japan. Es gibt viele Bäckerien (oft französisch inspiriert), die jedoch meist nur weiche Backwaren anbieten. Eine schöne Brotkruste sucht man da als Deutscher oft vergebens. Bei einer Bäckerei am Bahnhof Shin-Osaka wurden wir allerdings fündig, denn dort wurde ein typisches Baguette verkauft.

Die Lebensmittel in Japan sind recht teuer, teilweise der doppelte Preis im Vergleich zu Deutschland. Besonders für Obst muss man tief in die Tasche greifen. So konnte man für einen einzelnen Apfel teilweise bis zu 4 oder 5 Euro bezahlen. Ein Tipp für alle, die sich diesen Luxus nicht gönnen wollen, aber dennoch nicht auf Frucht verzichten möchten: Fruchtsäfte (aus 100% Frucht!) bekommt man für kleines Geld.

Aber auch sonst gibt es in Japan Wege bei den Lebensmitteln nicht zu viel Geld auzugeben. Sehr empfehlenswert sind Konbinis, die ihr in Japan buchstäblich an jeder Straßenecke findet. Konbinis sind kleine Supermärkte, die euch mit allen erdenklichen Produkten, die man im Alltag benötigt, versorgen. Und das Beste ist, sie haben 24 Stunden am Tag geöffnet. Der Großteil der Essensangebote wird als "To go" angeboten, was es für uns Touristen sehr geeignet macht. Besonders die Onigiri (gefüllte Reisbällchen) oder Bentoboxen, gefüllt mit Sushi und anderen japanischen Leckereien, kann man hier für wenig Geld erwerben. Konbinis bieten euch zudem auch die Möglichkeit euer Essen zu erwärmen und sie haben in der Regel auch einen Bankautomaten. Vier große Ketten von Konbinis könnt ihr im ganzen Land finden: 7eleven, Family Mart, Lawson und Daily. Alle Ketten haben ihre eigenen Marken und somit variiert das Essensangebot. Wir fanden besonders das Angebot von Lawson und Daily toll. Aber das ist Geschmackssache und sollte jeder für sich selbst herausfinden.

Neben Konbinis stehen einem auch unzählige Verkaufsautomaten in Japan zur Verfügung. Unzählig ist dabei nicht übertrieben, so soll ein Verkaufsautomat auf 23 Einwohner kommen [Link], was bei knapp 130  Millionen Einwohnern, nicht gerade wenige sind. Die Preise der angebotenen Waren sind dabei nur wenig teurer als im Supermarkt. Von diversen Getränken, ob heiß oder kalt, bis hin zu Snacks und vollwertigen, warmen Gerichten, kann man in den Automaten alles finden. Falls ihr euch übrigens für ein Getränk oder ähnliches aus einem Automaten entscheidet, werdet ihr hinterher das Problem haben, dass ihr die Flasche, Dose etc. übrig habt. Das Problem daran ist, dass es in Japan kaum bis keine öffentlichen Mülleimer gibt (s. Allgemeines zu Japan). Im schlimmsten Fall müsst ihr euren Müll also erst mal mit euch herumschleppen. An manchen Automaten gibt es allerdings Mülleimer für die Getränke.

Neben Konbinis und Verkaufsautomaten könnt ihr bei eurer Japanerkundung auch auf eine Vielzahl von verschiedenem Street Food stoßen. So findet man Yakitori (marinierte Fleischspieße), Dango (süße Klöße aus Reismehl), Tayaki (gefüllte Waffeln in Fischform), süße Crepes und vieles mehr vor. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann auch Spezialitäten wie Mini-Tintenfische am Stil erwerben.

 

Auch ein Restauarantbesuch in Japan ist lohnenswert und muss nicht zu teuer sein. Viele Restaurants sind auf ein Gericht spezialisiert, so gibt es z.B. viele Ramen-Restaurants. Bei manchen Restaurants wählt man sein Gericht am Eingang an einem Automaten und bezahlt an diesem auch gleich. Danach gibt man nur seinen Bestellschein ab und erhält zügig sein Essen. Sehr hilfreich für uns Touristen, um Kommunikationsproblemen aus dem Weg zu gehen. Was zudem sehr angenehm ist, ist, dass man in japanischen Restaurants immer Leitungswasser umsonst zum Essen bekommt. Wer kein anderes Getränk zusätzlich möchte, kann so die Getränkekosten sparen.

Beim Thema Getränke muss an dieser Stelle noch mal auf die japanische Teekultur eingegangen werden. Die Japaner trinken sehr gern Tee und das Land ist besonders für seinen Matcha bekannt. Matcha ist ein zu Pulver gemahlener Grüntee, wodurch das herbe Aroma des Tees noch mehr zur Geltung kommt. Matcha ist sehr gesund und wird in Japan in diversen Lebensmitteln, gern in Verbindung mit Süßspeisen, verarbeitet. Falls ihr Tee-Liebhaber seid, empfehlen wir euch eine japanische Teezeremonie mitzumachen und Matcha auf traditionelle Weise zu genießen.

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Verkaufsautomaten findet ihr in Japan überall. Manche haben ein schönes Design, wie dieses Modell mit Pikachu.

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Selbst vor Tempelanlagen machen die Verkaufsautomaten nicht halt. Hier kann man den Automaten selbst anbeten. ;)

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Street Food ist in Japan sehr populär, hier seht ihr Tayaki (süße gefüllte Waffeln in Fischform).

TOP 10 - ESSEN IN JAPAN

1) Ramen:

Ramen ist eine traditionelle Nudelsuppe mit Einlage in Japan. Es gibt sie in vielen Varianten und ihr werdet unzählige Ramen-Restaurants in ganz Japan vorfinden. Uns hat der Geschmack komplett überzeugt. Ein Highlight war ein Matcha-Ramen, welches im Hauptbahnhof von Kyoto angeboten wird.

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Ramen mal anders. Hier in einer köstlichen Variante mit Matcha.

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Ein traditionelles Ramen-Gericht mit Schweinefleisch, einem eingelegten Ei und weiteren Toppings.

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2) Matcha in allen erdenklichen Formen:

Wir lieben Matcha! Während das gesunde Teepulver hierzulande erst langsam an Bekanntheit gewinnt, ist es in Japan fester Bestandteil der kulinarischen Kultur und wird in vielen Lebensmitteln verarbeitet. Besonders in Kyoto werdet ihr massenweise Produkte mit Matcha vorfinden. Ein Paradies für uns!

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Hier wurde Matcha für ein Kakigori-Eis verwendet.

4) Okonomiyaki (Hiroshima Style):

Okonomiyaki kann man am ehesten als eine Art Mischung aus japanischem Pfannkuchen und Pizza beschreiben. Grundlage für Okonomiyaki Hiroshima Style ist ein dünner Weizenmehlfladen, getoppt von kleingeschnittenem Weißkohl, Fleisch, Nudeln und einer Schicht dünnem Ei. Darauf kommt eine Sauce, Gewürze und Algenpulver, dazu Toppings nach Wahl, z.B. Frühlingszwiebeln. Serviert wird das ganze auf einer heißen Platte und gegessen mit Spachteln. Man kann Okonomiyaki im gesamten Land essen, wobei es regionale Unterschiede gibt. Der Okonomiyaki Hiroshima Style genießt aber einen besonderen Stellenwert. Uns hat er auf jeden Fall sehr gemundet.

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Okonomiyaki im Hiroshima-Style, hinten vegetarisch mit einer Extraportion Frühlingszwiebeln und vorne mit Fleisch.

6) Maronen Flavor:

Hierzulande kennt man Maronen eher als Snack auf dem Weihnachtsmarkt, wo man sie in heißer Form pur isst. In Japan kann man sie auch pur genießen, viel beliebter ist es jedoch, sie in allen möglichen Süßspeisen einzuarbeiten. Wir hatten kleine Küchlein oder Waffeln mit Maronen, die einfach köstlich waren. Selbst ein Maronen-KitKat gibt es.

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Die Japaner arbeiten Maronengeschmack in viele Süßspeisen ein. Hier in eine sehr leckere Waffel belgischer Art.

8) Kakigori (Shaved Ice):

Wir waren zwar nicht im Hochsommer in Japan, aber auch bei unserer Reise stiegen die Temperaturen tagsüber gern über 30°C bei durchgehendem Sonnenschein. Da kam eine Abkühlung sehr gelegen. In Japan wird im Sommer gerne Shaved Ice (also wirklich einfach kleine Eissplitter) angeboten, welches mit Sirup und verschiedenen Toppings serviert wird. Es gibt eine große Vielfalt an Geschmäckern, natürlich auch Matcha. Unseren absoluten Favoriten fanden wir aber in einem Einkaufsgebäude in Asakusa, wo das Shaved Ice mit Ingwer getoppt wurde (s. "Geheimtipps Tokio"). Ein absoluter Genuss, nicht nur für Ingwerfreunde.

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Kakigori mit Ingwer-Geschmack. Das leckerste Shaved Ice, was wir auf unserer Reise hatten.

10) Kitkat:

In Japan existieren mehr als 300 saisonale und regionale KitKat-Sorten! Nestlé hatte 2010 eine sehr kluge Werbekampagne, bei der KitKat in vielen Postämtern des Landes verkauft wurden. Die Kampagne nutzte den sehr ähnlichen Klang des japanischen Ausspruchs "Kitto Katsu", was so viel wie "Du wirst es schaffen!" heißt. Die KitKats konnten an Studenten verschickt werden, um ihnen viel Glück für ihre Prüfungen zu wünschen [Link]. Noch heute findet man auf vielen der Packungen hinten kleine Kästchen, wo man seine Grüße aufschreiben kann. Seitdem wurden KitKats in Japan immer populärer und gelten längst nicht mehr nur bei den Einheimischen als nettes Mitbringsel, sondern auch bei Touristen. Wir haben uns bei unserer Japan-Reise durch eine Vielzahl von KitKat-Geschmäckern gefuttert (u.a. Schwarzer Tee, Melone, Pfirsich, dunkle Schokolade) und fanden besonders den herben Matcha-Geschmack sehr lecker.

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3) Udon Nudeln:

Ähnlich wie bei Ramen werden Udon-Nudeln auch in Brühe mit verschiedenen Einlagen serviert. Die Udon-Nudeln sind aber deutlich dicker. Wir haben in Tokio die Udon-Kette "Marugame Seimen" gefunden, bei der man große und sehr leckere Udon-Portionen für wenig Geld bekommt.

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Udon-Nudeln unterscheiden sich vor allem in ihrer Dicke zu Ramen-Nudeln.

5) Sushi:

Der japanische Klassiker schlechthin! Hierzu müssen wir wahrscheinlich nicht viel erklären. Futtert euch am Besten durch alle möglichen Sushi-Variationen des Landes. Unser Tipp: Auch wenn nicht so viel Geld in der Reisekasse ist, kann man Sushi-Boxen sehr günstig und in guter Qualität in Konbinis bekommen. Wir haben uns davon täglich welche geholt.

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Sushi auf Teller

Sushi gibt es in Japan in unendlichen Variationen. Wenn euch das Sushi hierzulande gefällt, werdet ihr es dort lieben.

7) Bentoboxen:

Keine Japan-Reise ohne Bentobox. Auf unserer langen Zugfahrt von Hiroshima zurück nach Tokio gönnten wir uns eine Bentobox. An japanischen Bahnhöfen kann man Bentoboxen recht preiswert erstehen und ist damit perfekt für seine Reise gewappnet. Für den Inhalt einer Bentobox gibt es unendlich Variationen, sodass jeder eine passende für sich finden sollte.

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Bentobox vom Bahnhof in Hiroshima für die lange Zugfahrt zurück nach Tokio.

9) Nikuman:

Nikuman sind japanische Teigtaschen mir verschiedenen Füllungen. Ihr findet sie in allen Konbinis und oft auch bei Street Food-Ständen. Sie werden heiß serviert und es gibt eine Vielzahl an Füllungen, vom klassichen Schwein über Pizza- bis Maronen-Füllung. Ein super Snack für zwischendurch!

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Nikumans könnt ihr in jedem Konbini finden. Dieser etwas unappetitlich aussehende graue Klops ist eine süße Variante. Lasst euch nicht vom Äußeren abschrecken, sie sind sehr lecker!

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Kitkat gibt es in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Hier mal ein paar Exemplare, die selbst für Japan besonders sind.

Auch sehr empfehlenswert, aber nicht in unsere Top 10 geschafft haben es: Melon Bread, japanisches Curry, japanische Crepes mit ihrer Vielzahl an Füllungen, Taiyaki (gefüllte, süße Waffeln in Fischform) und Soba-Nudeln. Für alle mutigen empfehlen wir auch Natto (fermentierte Sojabohnen) einmal auszuprobieren. Eine Spezialität, die man in Europa nicht antreffen wird. Bei uns versteckte sich eine kleine Beilagentüte mit Natto bei einem Salat aus dem Konbini. Wir beschreiben es mal so, es war ein Erlebnis.

Japan hat aber noch unzählige weitere kulinarische Köstlichkeiten zu bieten, auf die man sich einfach einlassen und sich fröhlich durchfuttern sollte.

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Natto-Überraschung im Salat aus dem Konbini. Hier kann man gut die schleimige Konsistenz erkennen.

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