
Kyoto
Vorwort:
Kyoto war über 1000 Jahre der Sitz des kaiserlichen Hofes, wodurch sich eine Vielzahl von Tempeln, Schreinen und Burgen an diesem Ort entwickelt haben. Aufgrunddessen wurde das "Historische Kyoto" auch zum UNSECO-Weltkulturerbe ernannt und umfasst 17 Orte. Diese decken allerdings noch längst nicht alles was ihr in Kyoto entdecken könnt ab, so ist z.B. der beliebteste Shinto-Schrein, der Fushimi Inari-Taisha, erstaunlicherweise nicht in der Liste enthalten.
Kyoto selbst ist zwar ebenfalls eine Großstadt mit 1,4 Millionen Einwohner, aber aufgrund des historischen Aufbaus doch gänzlich anders als Tokio, Osaka oder Hiroshima, die die meisten von euch auf ihrer Reise wahrscheinlich besuchen werden.
Da es in Kyoto unzählige Tempel und Schreine gibt, werdet ihr sicherlich irgendwann die Qual der Wahl haben, welche ihr euch anschauen wollt. Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass es sich nicht lohnt sämtliche namenhaften Tempel/Schreine anzuschauen, die es in Kyoto gibt, da das auf Dauer zu monoton wird. Auch würden die Eintrittspreise sich hoch aufsummieren, sodass ihr am Ende insgesamt gut 60-80€ Eintrittspreise bezahlen würdet. Sucht euch also lieber eine Handvoll an Tempel-/Schreinanlagen heraus, die ihr wirklich spannend findet, denn in Japan gibt es viele weitere spannende Sachen die euch mehr Abwechslung bieten. Die Anlagen, für die wir uns entschieden haben, findet ihr weiter unten im Reisebericht.
Geheimtipps Kyoto
Yasui Konpiragu Shrine:
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Ein vollkommen anderer Schrein, als die üblichen in der Nähe einiger Hauptsehenswürdigkeiten (siehe Bild rechts).
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Hier sind hauptsächlich inländische Touristen vorzufinden.
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Den ganzen Tag frei zugänglich.
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Die Adresse ist: Japan, 〒605-0823 Kyoto, Higashiyama Ward, Shimobentencho, 70
Der Araki-Jinja Schrein:
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Ein kleiner Schrein mit dutzenden kleinen Füchsen in der Nähe vom Fushimi Inari-Taisha Schrein, aber kaum Toursitenüberlaufen.
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Wenn ihr bereits durch hunderte von Torii Toren des Fushimi Inari den Berg rauf gegangen seid, könnt ihr irgendwann vom Hauptweg Links abbiegen (Google-Koordinaten: 34°58'12.6"N 135°46'42.4"E) und eine sehr ruhige Ecke mit dutzenden kleineren Schreinen genießen.

Ein Teil des Yasui Konpiragu Shrine.
Arashiyama Affenpark Iwatayama:
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In Arashiyama, einer der Sehenswürdigkeiten-Hotspots, findet ihr neben dem Bambuswald und einigen bekannten Tempeln auch diesen Affenpark. Die Affen sind dort freilebende Wildtiere, die aber aufgrund des Futterangebotes auf dem Berg zahlreich anzutreffen sind. Da der Park auf einem Berg liegt, braucht ihr schon ca. 15 min um vom Fuße des Berges hochzulaufen.
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Der Eingang liegt an diesen Google-Koordinaten: 35°00'41.6"N 135°40'36.7"E
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Da bei uns an diesem Tag wieder ca. 35°C mit knallender Sonne herrschten, haben wir uns den Aufstieg erspart, wären aber sonst auf jeden Fall dort hoch gegangen.
Kimono Forest:
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Am Arashiyama Bahnhof findet man einen kleinen Bereich, in dem Kimonos um Polstangen herumgewickelt wurden. Ein sehr nettes Farbspiel und lohnenswert, wenn ihr daran vorbei kommt. Ein längerer Umweg lohnt sich aber nicht.
Gebrauchte Kimonos:
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In Kyoto kann man an vielen Ecken Kimonos oder Yukatas kaufen. Bei drei Läden konnten wir allerdings gebrauchte Kimonos kaufen, die besonders günstig waren (10-30€).
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Wie wir am Ende erfahren haben, gehören die drei Geschäfte zusammen, wir hatten sie lediglich alle per Zufall gefunden. Die drei Geschäfte sind an drei Touri-Hotspots angesiedelt. Gion, Arashiyama und Nishiki Market.
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Google-Koordinaten bei Gion: 34°59'54.3"N 135°46'44.8"E
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Google-Koordinaten bei Nishiki Market (Achtung im zweiten Stock): 35°00'18.4"N 135°45'47.9"E
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Und in Arashiyama ist der Laden bei Google mal eingetragen: Kakurenunoya
Matcha Ramen im "Menya Iroha":
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In Japan ist Matcha sehr beliebt und Ramen ebenfalls. Da Kyoto obendrein auch noch die Matcha-Stadt ist, gibt es hier auch besonders interessante Kreationen. Unter anderem auch ein Matcha-Ramen.
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Das Restaurant findet ihr im Kyoto-Hauptbahnhof im 10. Stockwerk. Das gleiche Stockwerk, auf dem der Skywalk liegt (der Skywalk ist übrigens recht unspektakulär und nicht unbedingt lohnenswert).
Kongoji (Yasaka Kōshindō) Temple:
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Ab einem bestimmten Punkt werden die Tempel und Schreine irgendwann monoton, da die meisten sich doch ähneln. Hier habt ihr mal einen etwas anderen Tempel.
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Kostenloser Eintritt!
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In diesem Viertel werdet ihr sowieso viele Leute in Yukatas und Kimonos sehen, aber an diesem Tempel schienen besonders viele posiert zu haben. Auch hatten wir das Glück gleich zwei Geishas hier anzutreffen.
Lindt Chocolat Cafe:
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Ihr kennt sicherlich Lindt. Für uns war es lediglich interessant ein schweizer Geschäft plötzlich in Kyoto zu finden.
- Das besondere Angebot: Matcha-Lindtkugeln. Unfassbar lecker und die leckerste Lindtkugel, die wir je gegessen haben. Keine Ahnung warum es das hier nicht gibt.
Reisebericht Kyoto
Kyoto hat sehr viele Orte zu entdecken, die leider in der ganzen Stadt verstreut sind. So ist es definitiv nicht möglich, alle Orte an einem Tag zu sehen. Wir hatten uns für Kyoto zwei volle Tage Zeit genommen, aber selbst das hat nicht gereicht (und eigentlich sind wir beim Sightseeing sehr schnell).
Wir hatten uns aufgrund der beschränkten Zeit nur die folgenden Orte aufgesucht:
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Arashiyama
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Gion
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Fushimi Inari-Taisha
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Nishiki-Market
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Kyoto Bahnhof
Die anderen großen Punkte, wie den Tō-ji, Burg Nijō, Chion-in, der alte Kaiserpalast oder Kinkaku-ji, mussten wir also auslassen. Wir hatten uns allerdings bewusst gegen diese Sehenswürdigkeiten und für andere entschieden, da wir davon ausgegangen sind, dass wir der vielen ähnlichen Tempeln irgendwann überdrüssig sind. Aber, wenn ihr möglichst alles mitnehmen wollt, empfehlen wir euch, mindestens drei volle und dann auch stressige Tage einzuplanen.
Bei zwei Tagen in Kyoto würden wir euch empfehlen an einem Tag Gion und den Nishiki Market zu besuchen, da diese fußläufig sehr nah beieinander liegen. Am zweiten Tag können dann der Fushimi Inari Schrein, den Kyoto Bahnhof und Arashiyama besucht werden.
Solltet ihr sogar nur einen Tag in Kyoto zur Verfügung haben, dann auf zum Fushimi Inari Schrein und danach nach Gion. Diese beiden Anlaufstellen sind absolut herausragend.
Gion und Nishiki Market:
Gion ist wohl eines der schönsten Viertel in ganz Japan und absolut traumhaft. Mal abgesehen von unglaublich vielen Touristen, aber wir sind ja selber welche, also lässt sich darüber kaum meckern. In Gion sind neben dem Yasui Konpiragu Shrine, dem Kongoji (Yasaka Kōshindō) Temple und dem Kimono Gebrauchtwarenladen folgende Punkte für euch ein Pflichtprogramm:
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die Sanneizaka Street
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die Nineizaka Street
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die Matsubara-Dori Street
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und der Kiyomizu-dera
Alle drei Straßen sind von der Kulisse einfach wunderbar. Ihr werdet hier hauptsächlich Restaurants und Souvenir-Geschäfte finden, bzw. auf der Matsubara-Dori Street sehr viele Süßigkeitenläden. Das Gelände vom Kiyomizu-Dera könnt ihr kostenlos betreten, lediglich am hinteren Gebäude mit der großen Ballustrade müsst ihr ca. 4€ Eintritt zahlen.
Im gesamten Gion-Viertel werdet ihr Massen an Touristen finden, so ist auch ein riesiger Reisebusparkplatz mitten in das Viertel eingebaut wurden. Seid also möglichst in der Früh oder spät abends da, bevor die Bustouristen kommen oder eben nachdem sie gegangen sind.
Der Nishiki Market geht an folgenden Google-Koordinaten los (oder endet): 35°00'18.0"N 135°45'45.4"E und ist etwa 0,5 km lang. Am anderem Ende findet ihr dann weitere, überdachte Shopping-Straßen. Auf der Nishiki Market Straße findet ihr massenweise an Essensmöglichkeiten, Süßkram oder Souveniergeschäfte. Unter anderem findet ihr auch einen Stand der euch Kobe-Beef verkauft, wobei dies nicht die beste A-Ware ist (was aber auch klar kommuniziert wird und dadurch auch deutlich günstiger ist).
Zeitaufwand Gion: Ca. 3 Std
Zeitaufwand Nishiki Market: Ca.2,5 Std

Typische Aussicht im Gion-Viertel. Auf dieser Straße findet ihr auch den Kimono-Laden.

Blick auf die Sanneizaka Street.

Ein Teil des Kiyomizu-dera Tempelgelände.

Die Nishiki Market Street.

Fushimi Inari-Taisha:
Der vielleicht beeindruckenste Schrein in Japan. Für uns war er es zumindest und da dieser Schrein die meisten Besucher in Japan zählt, sind wir mit der Meinung wohl nicht alleine. Der Schrein ist der Göttin Inari gewidmet (der Göttin für Fruchtbarkeit, Reis und der Füchse, weswegen ihr sehr viele Fuchsstatuen finden werdet) und soll 1000 Torii Tore besitzen. Ein Torii Tor markiert den Eingang zu einem Shinto-Schrein, weitere Torii markieren die Abgrenzung zu heiligen Bereichen des Schreins. Geht ihr also den Berg rauf durch 1000 Torii Tore, erwartet euch oben das Allerheiligste des Schreins. Je weiter ihr nach oben kommt, desto weniger Leute werdet ihr allerdings antreffen, da viele den Auftsieg scheuen.
Den Schrein erreicht ihr am besten über den Bahnhof "Inari", den ihr kostenlos mit einem JR Pass vom Kyoto Hauptbahnhof erreichen könnt. Da der Schrein so beliebt ist, ist dieser natürlich ebenfalls sehr überfüllt. Der Schrein ist glücklicherweise immer geöffnet, sodass ihr sogar Nachts um 3 Uhr dort herumlaufen könntet (da wäre dann nur das Problem, dass es dort keine Beleuchtung gibt). Seid also möglichst vor oder nach dem Hauptansturm da. Wir waren um 7 Uhr morgens am Schrein, dabei trafen wir zwar schon enige Leute an, aber wir empfanden es trotzdem noch als relativ leer.
Für den Schrein können wir euch lediglich zwei weitere Empfehlungen geben. Geht auch mal etwas links und rechts von den Wegen und besucht den Araki-Jinja Shrine aus unseren Geheimtipps.
Zeitaufwand: Ca. 2,5 Std

Das Eingangs-Torii zum Fushimi Inari-Tasiha.

Ein Teil des Weges den Berg hinauf.

Abseits der üblichen Wege (auf der selben Straße wie der Araki-Jinja Shrine).

Eine kleine Figur beim Araki-Jinja Shrine, die ihr für wenig Geld kaufen könnt. Im Fuchs findet ihr ein Omikuji.
Kyoto Hauptbahnhof und Arashiyama:
Der nördliche Teil des Kyoto Hauptbahnhofs ist eine Sehenswürdigkeit für sich. An sich ist dieser Teil wie ein riesiges Einkaufszentrum. Zudem könnt ihr bis zum elften Stock hochfahren und dort die kostenlose Dachterasse genießen. Etwa 5 Fußminuten vom Bahnhof entfernt könnt ihr zudem den Higashi Hongan-ji erreichen, der ein ziemlich großes und schönes Tempelgelände besitzt. Den Skywalk vom Bahnhof könnt ihr übrigens bedenkenlos auslassen, das ganze ist lediglich ein Stahltunnel mit wenigen Fenstern, aus denen ihr kaum etwas seht. Hier hätte man deutlich mehr drauß machen können.
In Arashiyama könnt ihr wieder ein gut erhaltenes altes Viertel finden und natürlich den bekannten Arashiyama Bamboo Forest. Der Bambuswald geht an den folgenden Google-Koordinaten los 35°01'03.0"N 135°40'33.7"E und endet hier 35°00'59.4"N 135°40'13.2"E. Da der Wald ebenfalls zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehört, werdet ihr auch hier Unmengen an Leuten antreffen, also wie immer früh morgens oder spät abends vorbei kommen. Der Bambuswald ist allerdings wirklich beeindruckend und einen extra Ausflug definitiv wert.
In Arashiyama könnt ihr zudem den bekannten Tenryuji Temple finden, der von 8 - 17:30 Uhr geöffnet hat. Da dieser allerdings um die 5 € Eintritt kostet, haben wir uns diesen gespart. Stattdessen haben wir noch den kostenlosen Kameyama Park genossen. Eine weitere Sehenswürdigkeit in Arashiyama wäre dann noch der Affenpark Iwatayama aus unseren Geheimtipps.
Zeitaufwand: Ca. 3 Std

Die Togetsu-kyō Bridge. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Affenpark.

Der Arashiyama Bamboo Forest.
In Kyoto gab es ziemlich viele Bereiche, die wir aus Zeitgründen nicht mehr geschafft haben. Falls ihr also mehr Zeit zur Verfügung habt als wir, hilft euch die folgende Auflistung vielleicht weiter:
Kinkaku-ji (Goldener Pavillon):
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Zum goldenen Pavillion muss man wohl nicht viel erzählen. Stellt euch lediglich auf Massentoursimus in Höchstform ein. Aufgrund des Zeitmangels, des Massentourismus und anderer interesanter Dinge in Kyoto haben wir den Tempel ausgelassen.
Ryoan-ji:
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Der bekannte Zen-Tempel in der Nähe vom Kinkaku-Ji. Ein Besuch lohnt sich für die meisten wohl nur in Kombination mit dem Kinkaku-ji.
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Der Eintrittspreis beträgt etwa 5€.
Daikaku-ji:
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Zumindest auf den Google-Bildern ein schöner, ruhiger und weit von den Touristen-Hotspots entfernt gelegener Tempel in der Nähe von Arashiyama.
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Der Eintritt ist frei.
Jōjakkōji:
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Ein Tempel mit schönem Garten und toller Aussicht in der Nähe des Bambuswaldes von Arashiyama.
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Der Eintritt liegt bei ca. 6€
Adashino-Nenbutsuji Temple:
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Ein sehr schöner und interessanter Tempel, der wieder in der Nähe von Arashiyama liegt, aber wahrscheinlich ohne viele Touristen.
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Eintrittspreis bei ca. 5€
Yokai (Monster) Street:
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Einige Geschäfte haben kleine Monsterfiguren vor ihre Läden gestellt. Da dieser Ort aber weit Abseits aller anderen touristischen Sehenswürdigkeiten ist, muss man dafür extra anreisen. Unserer Meinung nach gibt es in Japan genug andere Sachen die spannender sind, ein Besuch lohnt sich also nur, wenn man sowieso in der Gegend ist.
Burg Nijō:
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Der ehemalige Sitz des Shoguns.
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Öffnunszeit von 09:00 - 16:00 Uhr mit ca. 6€ Eintrittspreis.
Kaiserpalast von Kyoto:
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Der frühere Palast der kaiserlichen Familie, die ihren Sitz nun in Tokio hat.
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Öffnunszeit von 09:00 - 16:00 Uhr. Kostenloser Eintritt.
Heian Shrine:
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Ein größerer, schöner Schrein mit einer tollen Gartenlage.
Chion-in Sanmon:
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In der Nähe von Gion mit einerm riesigen Tempelkomplex.
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Öffnunszeit von 09:00 - 16:30 Uhr. Kostenloser Eintritt.
Ryozen Kannon Statue:
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Wieder ein Tempel in der Nähe von Gion, nur diesmal mit einer riesigen Buddha Statue auf dem Dach.
Sanjūsangen-dō:
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Noch ein Tempel in der Nähe von Gion. Dieser Tempel enthält 1001 Buddha Statuen.
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Öffnunszeit von 08:00 - 17:00 Uhr mit ca. 7,50€ Eintrittspreis.